Reinigung und Schleifen eines Tuschsteins

Quelle: https://syoyu-e.com/article/tooles_how_en/cleaning-and-grinding-an-inkstone

Der Tuschstein, ein Werkzeug zum Reiben von Tusche, hat seine Ursprünge in der Yin-Dynastie, etwa 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Während der Asuka-Zeit wurde er nach Japan eingeführt. In der Antike wurden Tuschsteine aus verschiedenen Materialien gefertigt, darunter Stein, Ton, Ziegel, Jade und Keramik. Mit der Zeit – durch die Entdeckung bestimmter Steinarten, die als "Meikens" bekannt wurden, und die kunstvolle Arbeit von Bildhauern – entwickelten sich die Tuschsteine von reinen Gebrauchsgegenständen zu Objekten mit künstlerischem Wert.

Es heißt, die Kalligraphie beginne mit dem Reiben der Tusche. Daher wird dieser Vorgang sehr geschätzt: Er gilt als Übung, Herz und Geist zu reinigen, während man einen sauberen und gepflegten Tuschstein benutzt.

Wird der Tuschstein nicht sauber gehalten, kann das negative Folgen haben. Eingetrocknete Tuschereste verschlechtern die Qualität der Tusche und können sogar unangenehme Gerüche verursachen. Außerdem kann der Zerfall alter Tintenreste zu Problemen beim Aufziehen von Arbeiten führen.

Daher ist es wichtig, den Tuschstein nach jedem Gebrauch sorgfältig zu reinigen. So bleibt er in gutem Zustand und lässt sich lange nutzen. Im Folgenden werden die richtigen Pflegemethoden für den geschätzten "Tuschstein" vorgestellt.

Reinigung eines Tuschsteins

1. Den Tuschstein etwa 20 bis 30 Minuten in heißem Wasser einweichen.

Der Hauptbestandteil der Tusche, der Leim, löst sich in heißem Wasser. Die optimale Temperatur dafür liegt bei etwa 70 °C. Ein Einweichen bei dieser Temperatur erleichtert das Entfernen von Ruß- und Leimrückständen und hilft, Verstopfungen zu lösen.

2. Den Tuschstein vorsichtig mit weichem Material reinigen.

Um Kratzer zu vermeiden, sollte man einen weichen Schwamm oder eine Zahnbürste mit weichen Borsten verwenden und den Tuschstein sanft, aber gründlich mit Wasser reinigen. Besonders die Kanten und Ecken sind sorgfältig zu säubern.

3. Überschüssige Feuchtigkeit entfernen und an der Luft trocknen lassen.

Nach dem Reinigen die Feuchtigkeit mit einem Tuch aufnehmen und den Tuschstein anschließend an der Luft trocknen lassen. Schnelltrocknung sollte vermieden werden.

Wenn die Tusche verhärtet und schwer zu entfernen ist:

In diesem Fall können dieselben Schritte wie oben (1, 2, 3) angewendet werden. Bleiben Rückstände bestehen, empfiehlt es sich, den Tuschstein länger in heißem Wasser einzuweichen und die Schritte geduldig zu wiederholen.

Wenn sich die Tusche nur schwer reiben lässt:

Manche haben die Erfahrung gemacht, dass die Tusche sich nicht gut reiben lässt oder keine gewünschte Konsistenz erreicht. Das Reiben der Tusche beruht auf feinen Unebenheiten auf der Oberfläche des Tuschsteins, die 鋒鋩hobo genannt werden. Diese wirken wie eine Schleiffläche. Mit der Zeit können sie sich jedoch abnutzen, was das Reiben erschwert.

Wenn die Tusche sich schwer reiben lässt, können folgende Methoden helfen:

Den Tuschstein gründlich reinigen:

Auch wenn die Oberfläche sauber aussieht, können sich Ruß oder Leim in den Hobo festgesetzt haben. In diesem Fall den Stein 20–30 Minuten bei ca. 70 °C einweichen und anschließend mit weichem Schwamm oder Zahnbürste reinigen. Diesen Vorgang eventuell mehrmals wiederholen.

Die Art der Tusche überprüfen:

Japanische Tusche (Sumi) lässt sich in der Regel leicht reiben. Chinesische Tusche (Tosho) hingegen ist oft schwieriger zu verreiben und ergibt ein helleres Schwarz. Wenn das Reiben mit Tosho-Tusche Probleme bereitet, empfiehlt sich ein Wechsel zu japanischer Tusche.

Den Tuschstein nachschärfen (Hobo schleifen):

Wenn Reinigung und Tuschewechsel keine Besserung bringen, bleibt als letzter Schritt das Nachschärfen der Hobo ("Metate" 目立て). Dabei werden die feinen Unebenheiten der Oberfläche vorsichtig erneuert. Dies ist ein heikler Prozess und sollte nur mit Vorsicht angewendet werden. Wer unsicher ist, sollte Experten zu Rate ziehen.

Nachschärfen des Tuschsteins (Honen)

Hochwertige Tuschsteine nutzen sich durch normalen Gebrauch kaum ab. Daher ist ein Nachschärfen oft unnötig und kann im schlimmsten Fall die Oberfläche verfärben oder beschädigen. Es sollte daher nur als letzter Ausweg und in eigener Verantwortung erfolgen.

Mit einer Schleifcreme

Dafür eignet sich ein bekannter Reiniger wie "Jif". Jif ist eine alkalische Creme mit Tensiden und natürlichen Kalkpartikeln als Schleifmittel. Diese sind weicher als Glas oder Edelstahl und reinigen effektiv, ohne den Stein zu verkratzen.

Die Anwendung ist einfach: Den Stein ca. 20–30 Minuten bei 70°C einweichen, anschließend etwas Jif auf eine Zahnbürste geben und die Oberfläche sanft kreisförmig reiben – so, als würde man Tusche anreiben. Dabei auch die Ränder und schwer zugängliche Stellen beachten. Durch wiederholtes Anwenden wird das Schleifmittel feiner, bis der Stein sauber ist.

Danach gründlich mit ca. 40°C warmem Wasser abspülen und abtrocknen. Die Farbe des Steins kann sich durch das Polieren aufhellen, passt sich aber mit der Zeit wieder an.

So sieht der Tuschstein nach dem Polieren mit Jif aus.
Bitte beachten: Die Farbe verändert sich dabei zwangsläufig. Wer dies nicht möchte, sollte auf das Nachschärfen verzichten.

Mit Schleifcreme und wasserfestem Schleifpapier

Wenn die Oberfläche nach dem Jif-Polieren zu rau wirkt, kann man wasserfestes Schleifpapier (siehe Hinweis zu Körnung) einsetzen. Dabei den Stein gut anfeuchten und das Schleifpapier in kleinen, kreisenden Bewegungen über die Reibfläche führen. Leichter Druck genügt. Das Papier regelmäßig wechseln, da es sich schnell zusetzt.

Geeignete Körnungen:

Auch hier gilt: Nachschärfen nur im Ausnahmefall und in eigener Verantwortung, da sich das Erscheinungsbild des Steins ändern kann.

Mit einem speziellen Tuschstein-Schleifstein

Eine weitere Methode ist die Verwendung eines speziellen Schleifsteins für Tuschsteine. Diese bestehen meist aus gebranntem Ton. Da sie jedoch feinste Einschlüsse wie Metall oder Glas enthalten können, besteht die Gefahr, den Tuschstein zu verkratzen.

Zur Anwendung den Tuschstein vorab einweichen und den Schleifstein sanft über die Oberfläche führen, ähnlich wie beim Tuschereiben. Für Ecken oder schwer erreichbare Stellen kann man den Schleifstein auch in kleinere Stücke brechen.

Ziel ist nicht, die Unebenheiten zu beseitigen, sondern die Oberfläche leicht zu honen. Daher nur sanften Druck ausüben.

Nach der Anwendung gründlich mit Wasser abspülen und abtrocknen.

Geeignete und ungeeignete Tuschsteine für Schleifsteine

Da Schleifsteine aus Naturmaterial bestehen, können sie feine Fremdpartikel enthalten, die Schäden verursachen. Deshalb gilt grundsätzlich: "Für keinen Tuschstein wirklich empfehlenswert." Wenn überhaupt, sollte man sie nur bei weniger wertvollen Steinen einsetzen, deren Beschädigung man in Kauf nimmt.

Wenn ein neuer Tuschstein sich schlecht reiben lässt

Dies tritt häufig bei chinesischen Tuschsteinen auf. Neu gekaufte Steine sind manchmal mit einer Schutzschicht überzogen, die ihre Optik erhält, aber das Reiben erschwert. Die Tusche perlt dann ab oder lässt sich schlecht anreiben.

In solchen Fällen den Tuschstein nach der Reinigungsmethode behandeln: 20–30 Minuten bei ca. 70°C einweichen, sanft reinigen und dies mehrmals wiederholen. Die Beschichtung (oft aus Wachs) löst sich dabei. Sollte der Stein danach immer noch ungewohnt wirken, genügt es, ihn regelmäßig zu benutzen und zu reinigen – mit der Zeit trägt sich die Schicht ab, und der Stein erhält seine normale Funktion zurück.