Shakyō ist die Praxis, buddhistische Sutren (heilige Texte) von Hand abzuschreiben. Sie dient nicht nur dem Lernen oder Archivieren, sondern hat einen spirituellen, reinigenden Zweck.
観世音
南無仏
与仏有因
与仏有縁
仏法僧縁
常楽我浄
朝念観世音
暮念観世音
念々従心起
念々不離心
Rezitation des Enmei Jikku Kannon Gyou (1 MByte):
Kanzeon!
Eins mit dem Buddha,
Verbunden mit allen Buddhas durch Ursache und Wirkung,
Verbunden mit Buddha, Dharma und Sangha –
Freudvoll, rein und ewig seiend.
Am Morgen ist mein Geist bei Kannon,
Am Abend ist mein Geist bei Kannon.
Jeder Augenblick entspringt dem Geist,
Jeder Augenblick ist untrennbar vom Geist.
Vorlage für Enmei Jikku Kannon Gyou (50 kByte) [PDF]
観自在菩薩
行深般若波羅蜜多時
照見五蘊皆空
度一切苦厄
舎利子
色不異空
空不異色
色即是空
空即是色
受想行識
亦復如是
舎利子
是諸法空相
不生不滅
不垢不浄
不増不減
是故空中無色
無受想行識
無眼耳鼻舌身意
無色声香味触法
無眼界乃至無意識界
無無明亦無無明尽
乃至無老死亦無老死尽
無苦集滅道
無智亦無得
以無所得故
菩提薩埵
依般若波羅蜜多故
心無罣礙
無罣礙故
無有恐怖
遠離一切顚倒夢想
究竟涅槃
三世諸仏
依般若波羅蜜多故
得阿耨多羅三藐三菩提
故知般若波羅蜜多
是大神呪
是大明呪
是無上呪
是無等等呪
能除一切苦
真実不虚
故説般若波羅蜜多呪
即説呪曰
羯諦羯諦
波羅羯諦
波羅僧羯諦
菩提薩婆訶
般若心経
Als der Bodhisattva Avalokiteshvara tief in die Weisheit der Vollkommenheit (Prajñāpāramitā) eintauchte, erkannte er,
dass die fünf Skandhas leer sind, und überwand so alles Leid und alle Not.
Śāriputra,
Form ist nicht verschieden von Leerheit,
Leerheit ist nicht verschieden von Form.
Form ist nichts anderes als Leerheit,
Leerheit ist nichts anderes als Form.
Gleiches gilt für Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkräfte und Bewusstsein.
Śāriputra,
alle Phänomene sind von leerer Natur:
Sie entstehen nicht, vergehen nicht,
sind weder befleckt noch rein,
weder zunehmend noch abnehmend.
Darum gibt es in der Leerheit
weder Form noch Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkräfte oder Bewusstsein;
weder Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper noch Geist;
weder Farbe, Klang, Duft, Geschmack, Berührung noch Objekte des Geistes;
weder das Reich der Sinne noch das Reich des Bewusstseins.
Es gibt weder Unwissenheit noch das Ende der Unwissenheit,
noch gibt es Altern und Tod oder das Ende von Altern und Tod.
Es gibt weder Leid, Ursache, Erlöschen noch den Pfad,
weder Weisheit noch Errungenschaft,
denn es gibt nichts zu erlangen.
Durch das Vertrauen auf die Weisheit der Vollkommenheit
ist das Herz des Bodhisattva frei von Hindernissen.
Ohne Hindernisse gibt es keine Furcht,
und er ist weit entfernt von verkehrten Vorstellungen und Träumen,
erreicht das vollkommene Nirvana.
Alle Buddhas der drei Zeiten
erlangen durch die Weisheit der Vollkommenheit
die höchste, vollkommene Erleuchtung (Anuttarā-samyak-saṃbodhi).
Darum ist die Weisheit der Vollkommenheit
das große heilige Mantra,
das große klare Mantra,
das unübertreffliche Mantra,
das unvergleichliche Mantra,
das alles Leid beseitigt,
wahrhaftig und nicht falsch.
Darum spricht man das Mantra der Weisheit der Vollkommenheit.
Es lautet:
Gate gate pāragate pārasaṃgate bodhi svāhā.
hannya-shingyo.pdf (2,7 MByte)
hannya-shingyo2.pdf (195 kByte)
hannya-shingyo3.pdf (419 kByte)
Die folgenden Kanji stammen aus den "Fünf großen Gelübden" des Mahayana-Buddhismus. Diese Gelübde sind zentrale spirituelle Versprechen, die Bodhisattvas ablegen, um ihren Weg zur Erleuchtung und zur Rettung aller fühlenden Wesen zu beschreiben. Sie werden oft in buddhistischen Texten und Zeremonien rezitiert, insbesondere in der Zen- und anderen Mahayana-Traditionen.
衆生無辺誓願度
Die fühlenden Wesen sind zahllos, ich gelobe, sie alle zu retten.
煩悩無尽誓願断
Die Leiden sind unerschöpflich, ich gelobe, sie alle zu beenden.
法門無量誓願学
Die Lehren Buddhas sind unermesslich, ich gelobe, sie alle zu erlernen.
無上菩提誓願成
Der Weg zur höchsten Erleuchtung ist unübertroffen, ich gelobe, ihn zu verwirklichen.
仏道無辺誓願行
Der Pfad des Buddha ist grenzenlos, ich gelobe, ihn zu gehen.
Die Vier Großen Gelübde (jap. »shigu seigan«) und die Fünf Großen Gelübde (jap. »godai gan«) bezeichnen jeweils die Gelübde (d. h. feierlichen Schwüre), die ein Bodhisattva zu Beginn seines Strebens nach dem buddhistischen Weg ablegt. Sie gelten als etwas, das jeder Bodhisattva universell verfolgen soll, und werden daher als gemeinsame Gelübde aller Bodhisattvas auch "Allgemeine Gelübde" (»sōgan«) genannt.
Ein Bodhisattva (菩薩) ist im Buddhismus eine Person, die den Erwachensgeist (bodhicitta) entwickelt hat – also den tiefen Entschluss, zur Erleuchtung zu gelangen, jedoch nicht nur für sich selbst, sondern um allen fühlenden Wesen zu helfen.
Obwohl viele buddhistische Schulen – trotz kleiner Unterschiede in der Formulierung – die Vier Großen Gelübde als allgemeine Gelübde ansehen, betrachtet die Shingon-Schule stattdessen die Fünf Großen Gelübde als die allgemeinen Gelübde.
Der größte Unterschied zwischen den Vier Großen Gelübden und den Fünf Großen Gelübden besteht darin, dass in den Fünf Großen Gelübden das Gelübde "Den Tathagata auf unendliche Weise zu dienen" enthalten ist. Abgesehen davon sind sie inhaltlich nahezu gleich – einschließlich des ersten Gelübdes "Unzählige Wesen zu retten", das in beiden Fassungen völlig identisch ist.
| Nr. | Gelübde | Bedeutung |
|---|---|---|
| 1 | 衆生無辺誓願度 | Ich gelobe, alle Lebewesen, so unermesslich viele sie auch sein mögen, zu retten. |
| 2 | 煩悩無量誓願断 | Ich gelobe, alle Leidenschaften und Verblendungen, so unzählig sie auch sind, zu überwinden. |
| 3 | 法門無尽誓願智 | Ich gelobe, alle Dharma-Tore (Lehren und Übungswege), so unerschöpflich sie auch sind, zu erlernen. |
| 4 | 仏道無上誓願成 | Ich gelobe, den unvergleichlichen Weg des Buddha vollständig zu verwirklichen. |
| Nr. | Gelübde | Bedeutung |
|---|---|---|
| 1 | 衆生無辺誓願度 | Die Zahl der Lebewesen ist grenzenlos, doch ich gelobe, sie alle zu retten. |
| 2 | 福智無辺誓願集 | Verdienste und Weisheit sind unermesslich, doch ich gelobe, sie in mir zu sammeln und zu verwirklichen. |
| 3 | 法門無辺誓願覚 | Die Lehren des Buddha sind unendlich, doch ich gelobe, ihre Verwirklichung (Erwachen) zu erreichen. |
| 4 | 如来無辺誓願事 | Die Zahl der Buddhas (Tathagatas) ist unbegrenzt, doch ich gelobe, ihnen allen zu dienen. |
| 5 | 菩提無上誓願證 | Die Erleuchtung (Bodhi) des Buddha ist unvergleichlich, doch ich gelobe, sie wahrhaftig zu verwirklichen. |