Das Wort Goshuinchō setzt sich aus folgenden Kanji zusammen:
御: Ein honorativer Präfix, der Respekt oder Verehrung ausdrückt, oft für göttliche oder heilige Dinge verwendet.
朱: Bedeutet "rot" oder "Zinnober" und verweist auf den roten Stempel, der typischerweise verwendet wird.
印: Bedeutet "Siegel" oder "Stempel".
帳: Bedeutet "Buch" oder "Heft", hier im Sinne eines Notizbuchs oder Albums.
Ein Goshuinchō ist ein traditionelles japanisches Stempelbuch, das verwendet wird, um einzigartige Stempel und Kalligraphien von Shinto-Schreinen und buddhistischen Tempeln zu sammeln. Der Begriff übersetzt sich wörtlich als "Buch der ehrenhaften roten Siegel" oder "Buch der Stempel". Es dient als Nachweis für Pilgerreisen oder Besuche an heiligen Stätten und ist heute ein beliebtes Souvenir für Touristen und Einheimische.
Der Brauch des Sammelns von Goshuin (den Stempeln selbst) geht auf die Edo-Zeit (1603–1868) zurück. Ursprünglich war es ein religiöser Akt: Pilger, die heilige Stätten besuchten, erhielten ein Goshuin als Beweis für ihre Hingabe und als Talisman für Schutz und Segen. Früher wurde es auf einzelnen Blättern Papier gesammelt, die später in ein Buch gebunden wurden. Heute ist das Goshuincho ein gebundenes Buch, das diesen Prozess vereinfacht. Es hat eine spirituelle Bedeutung und sollte respektvoll behandelt werden – es ist kein gewöhnliches Stempelalbum, sondern ein Objekt mit religiösem Wert.
Der buddhistische Tempel Tenryū-ji wurde im Jahr 1339 im Nordwesten Kyotos (Arashiyama)
gegründet, auf dem ehemaligen Wohnsitz des Kaisers Kameyama. Der Bau erfolgte unter der Leitung des
Zen-Meisters Musō Soseki und mit Unterstützung des Shōgun Ashikaga Takauji, um den Geist des
verstorbenen Kaisers Go-Daigo zu besänftigen. Tenryū-ji ist der erste der "Fünf Großen Zen-Tempel"
(Gozan) der Rinzai-Schule in Kyoto und war im japanischen Mittelalter besonders bedeutend.
Die historische Haupthalle (Hōjō) ist das größte Gebäude des Tempels und beherbergt eine wichtige
Buddha-Statue sowie beeindruckende Drachenmalereien. Neben der Haupthalle liegt der berühmte
Sogenchi-Garten, einer der ältesten Original-Zen-Gärten Japans. Dieser Garten wurde im Stil des
"chisenkaiyu-shiki" (Spaziergang um den Teich) von Musō Soseki entworfen und nutzt die umliegende
Landschaft als integrativen Bestandteil, eine Technik namens Shakkei.
Tenryū-ji ist bis heute ein aktives Zen-Zentrum mit praktizierenden Mönchen und einer friedvollen
Atmosphäre, die den Besucherandrang überstrahlt. Der Tempel ist direkt mit dem berühmten Bambuswald von
Arashiyama verbunden und vereint spirituelle Geschichte, meditative Gartenkunst, kunstvolle Architektur
und lebendige Zen-Tradition.
Der Nonomiya-jinja ist ein historischer Shinto-Schrein im Arashiyama-Bezirk im Westen von
Kyoto und liegt idyllisch am Rand des berühmten Bambuswaldes.
Der Schrein war traditionell ein Reinigungs- und Vorbereitungssort für kaiserliche Prinzessinnen, die
als Hohe Priesterinnen zum Ise-Schrein entsandt wurden. Diese sogenannten Saiō verbrachten meist ein bis
drei Jahre im Nonomiya-Schrein zur rituellen Reinigung, bevor sie ihre sakralen Aufgaben übernahmen.
Dieser Brauch ist auch literarisch berühmt, da er im "Genji Monogatari" (Die Geschichte vom Prinzen
Genji) beschrieben wird; der Ort spielt dabei eine bedeutende Rolle in der Beziehung und den
Abschiedsszenen zwischen Lady Rokujō und Prinz Genji.
Der Schrein ist klein und aus dunklem, unbehandeltem Holz gebaut, wie es in Japan selten ist. Besonders
auffällig ist das schwarze Torii, das aus ungeschältem Holz besteht und nahezu einzigartig ist. Heute
ist der Nonomiya-jinja vor allem für Frauen ein beliebter Ort, um für Kindersegen, Partnerschaft und
glückliche Familien zu beten. Im Schrein hängen zahlreiche Ema-Holztafeln mit Wünschen und Gebeten.
Im Heian-Zeitalter wurde die Tradition der Saiō-Prozession mit kaiserlichen Prinzessinnen gepflegt;
heute erinnert jedes Jahr ein Festumzug (Saigu) an diese Zeit, indem alte Hofrituale nachgestellt
werden. Die Verbindung zum "Genji Monogatari" macht ihn zu einem Anziehungspunkt für
Literaturinteressierte und Romantiker. Der Schrein ist ganzjährig frei zugänglich, ein Besuch empfiehlt
sich besonders in Verbindung mit dem Spaziergang durch den Bamboo Forest.
Der Kōryū-ji ist der älteste noch bestehende Tempel Kyotos und zählt zu den wichtigsten
buddhistischen Stätten der Stadt.
Kōryū-ji wurde 603 von Hata no Kawakatsu gegründet, nachdem er von Prinz Shōtoku eine buddhistische
Statue erhalten hatte. Dies macht den Tempel nicht nur zum ältesten Tempel Kyotos, sondern auch zu einem
Symbol des frühen Buddhismus in Japan. Im Laufe seiner Geschichte wurde Kōryū-ji mehrfach durch Brände
zerstört und wieder aufgebaut, unter anderem 818 und 1150.
Der Tempelkomplex beherbergt einige der bedeutendsten buddhistischen Holzskulpturen Japans, darunter die
berühmte Statue des Bodhisattva Miroku (Maitreya), die zu den Nationalschätzen gehört und im 7.
Jahrhundert gefertigt wurde. Diese "denkende" Maitreya-Figur (Hōkan Miroku) war die erste Skulptur, die
offiziell als National Treasure Japans ausgezeichnet wurde (1951). Weitere wichtige Gebäude sind die
Kōdō-Halle aus dem 12. Jahrhundert und das achteckige Keigū-in, ebenfalls ein Nationalschatz.
Kōryū-ji war auch mit dem traditionellen Ushi Matsuri (Ochsenfest) bekannt, das als Erntedankfest galt,
jedoch heute pausiert. Der Tempel ist für seinen ruhigen Garten sowie zahlreiche weitere buddhistische
Statuen und Schätze bekannt, die im Reihōkan (Schatzhaus) aufbewahrt werden.
Der Tōdai-ji in Nara wurde im Jahr 752 n. Chr. unter Kaiser Shōmu eingeweiht, um den Buddhismus
als Staatsreligion zu festigen und das Land zu einen. Der Bau des Tōdai-ji war so gewaltig, dass er
einen Großteil der damaligen Ressourcen Japans verschlang – besonders beim Guss der monumentalen
Buddha-Statue, für die fast die gesamte Bronzeproduktion verwendet wurde. Der Tempel entwickelte sich
schnell zum religiösen und politischen Zentrum der damaligen Zeit und blieb auch nach mehreren Bränden,
Kriegen und Wiederaufbauten ein Symbol für Japans Geschichte und Spiritualität.
Das bekannteste Bauwerk ist die Daibutsuden (Große Buddha-Halle), die zu den größten Holzgebäuden der
Welt zählt und den "Großen Buddha von Nara" (Daibutsu), eine 15 Meter hohe Bronzestatue des
Vairocana-Buddha, beherbergt. Auch heute noch beeindruckt die Halle durch ihre schiere Größe und
Architektur aus der Edo-Zeit, obwohl sie mehrfach erneuert und verkleinert wurde.
Der Tōdai-ji wurde als Haupttempel für alle buddhistischen Klöster des Kaiserreichs gegründet und
spielte eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Buddhismus in Japan. Viele große Feste und Riten
finden bis heute dort statt; der Tempel bleibt ein Pilgerziel und ein Zentrum der Kegon-Schule des
Buddhismus. Er wird jährlich von Millionen Menschen besucht und ist Symbol der frühen Verbindung von
Religion, Politik und Kunst in der japanischen Geschichte.
Der Fushimi Inari-Taisha Shintō-Schrein wurde im Jahr 711 n.Chr. vom mächtigen Hata-Clan
gegründet, um die Gottheit Inari Ōkami zu verehren, die über den Reis, Wohlstand und wirtschaftlichen
Erfolg wacht. Der Ursprung der Inari-Verehrung beruht auf einer Legende, nach der Hata no Irogu beim
Bogenschießen einen Reiskuchen traf, der sich in einen Schwan verwandelte und auf dem heutigen Berg
Inari landete, wo daraufhin Reis zu wachsen begann. Dieses Wunder wurde als Zeichen göttlicher Gunst
gedeutet und führte zur Errichtung des Schreins.
Der Fushimi Inari-Taisha liegt im südlichen Kyoto und ist das Hauptheiligtum aller etwa 30000
Inari-Schreine Japans. Besonderes Merkmal sind die mehr als 10000 eng gesetzten Torii-Tore, die Pilger
und Spender – meist Unternehmen oder Kaufleute – errichten, um Dank für Wohlstand zu zeigen oder
weiteren geschäftlichen Erfolg zu erbitten.
Der Hauptkomplex besteht aus mehreren Hallen: dem Hauptschrein (Honden), dem Romon-Tor aus dem Jahr 1589
sowie zahlreichen Nebenschreinen entlang des Bergpfads.
Inari Ōkami ist die Gottheit der Landwirtschaft, des Wohlstands, der Fertigung, später auch des Handels
und der Industrie. Ihre Boten sind Füchse (Kitsune), die auf dem gesamten Gelände in Form von
Steinfiguren mit roten Lätzchen zu finden sind. In ihren Mäulern tragen sie oft symbolische Gegenstände
– wie Schlüssel, Schriftrollen oder Juwelen –, die Weisheit, Nahrung und spirituelle Kraft
darstellen.
Jährlich zieht der Schrein Millionen Besucher an, besonders während des Neujahrsbesuchs (Hatsumōde)
sowie beim Hatsuuma-Matsuri, das jedes Jahr im Februar stattfindet und zu den ältesten Festen Japans
gehört. Der Aufstieg über die Torii-Pfade bis zum Gipfel des 233m hohen Berges Inari dauert etwa zwei
bis drei Stunden und bietet eine symbolische Reise von der weltlichen zur spirituellen Ebene.
Der Fushimi Kandakara-jinja (wörtlich: "Schrein der göttlichen Schätze von Fushimi") ist
ein kleiner, aber spirituell bedeutender Shintō-Schrein, der sich auf dem Inari-Berg (稲荷山) in Kyoto
befindet – in der Nähe und auf dem Gelände des berühmten Fushimi Inari-Taisha.
Der Schrein wurde ursprünglich in der Heian-Zeit gegründet und war ein Ort der Verehrung für die
kaiserliche Familie, insbesondere für Kaiser Uda (867–931). Ursprünglich lag er näher am Gipfel des
Inariyama, wurde aber während politischer Unruhen im Mittelalter zerstört und 1957 an seinen heutigen
Standort verlegt. Kandakara bedeutet "Göttliche Schätze" und verweist auf zehn heilige Objekte, die im
Schrein verehrt werden und in der japanischen Mythologie mit der Sonnengöttin Amaterasu verknüpft
sind.
Der Name des Schreins leitet sich von den zehn heiligen Schätzen (Tokusa no Kandara) ab, die in der
Mythologie von Ninigi no Mikoto, dem Enkel Amaterasus, mitgebracht wurden. Diese Schätze – darunter
Spiegel, Schwert, Edelstein und Talisman – repräsentieren spirituelle Reinheit, Schutz und göttliche
Verbindung.
Der Schrein ist klein, ruhig und weit weniger besucht als der Hauptschrein Fushimi Inari, bietet aber
eine kontemplative Atmosphäre für Pilger, die den gesamten Berg Inari erklimmen.
Der Kiyomizu-dera (wörtlich: "Tempel des reinen Wassers") ist einer der berühmtesten
buddhistischen Tempel Japans und ein Wahrzeichen Kyotos. Er gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe
"Historisches Kyoto" und ist der 16. Tempel der Saigoku-Kannon-Pilgerroute.
Der Tempel wurde Ende des 8. Jahrhunderts gegründet, um das Mitgefühl der Bodhisattva Kannon zu
verehren. Laut Legende entdeckte der Mönch Kenshin 778 eine reine Quelle am Otowa-Berg, nachdem er in
einer Vision von ihr erfahren hatte. Unterstützt vom General Sakanoue no Tamuramaro wurde dort eine
Halle für die Kannon errichtet, die dem Tempel den Namen Kiyomizu-dera ("Tempel des klaren Wassers")
gab.
Die heutigen Gebäude stammen aus dem Jahr 1633; sie wurden unter Tokugawa Iemitsu neu errichtet, nachdem
der ursprüngliche Komplex mehrfach Bränden zum Opfer gefallen war.
Der Tempel liegt am bewaldeten Hang des Otowa-Berges im Stadtteil Higashiyama. Seine Haupthalle (Hondō)
ist berühmt für ihre hölzerne Terrasse, die 13 Meter über den Abhang hinausragt und vollständig ohne
Nägel errichtet wurde. Getragen wird sie von 139 massiven Zedernstützen. Von dort aus bietet sich ein
weiträumiger Blick auf die Stadt Kyoto und die umliegenden Hügel, insbesondere während der Kirschblüte
und des Herbstlaubs.
Unterhalb der Bühne fließt der Otowa-Wasserfall, dessen drei Rinnsale für Gesundheit, Erfolg und Liebe
stehen. Besucher trinken symbolisch aus diesen Quellen, um Segen zu empfangen.
Der Kiyomizu-dera ist dem Bodhisattva Kannon (Avalokiteshvara), der Gottheit des Mitgefühls, geweiht.
Deshalb gilt der Tempel als Pilgerziel für Gebete um Glück, Frieden und Schutz. Auf dem Gelände befindet
sich außerdem der Jishu-jinja-Schrein, der der Liebesgöttin Ōkuninushi gewidmet ist und besonders bei
jungen Menschen beliebt ist.
Der Rokuon-ji, weltweit bekannt als Kinkaku-ji ("Tempel des Goldenen Pavillons"), ist
eines der berühmtesten Bauwerke Japans und ein Symbol der Kultur Kyotos.
Der Tempel wurde 1397 auf Anweisung des Shōguns Ashikaga Yoshimitsu errichtet. Er ließ die frühere
Residenz des Adelsgeschlechts Saionji in eine prächtige Villa verwandeln, die später nach seinem Tod
(1408) in einen Zen-Tempel der Rinzai-Schule umgewandelt wurde. Yoshimitsu wollte damit den Höhepunkt
der Muromachi-Kultur feiern, in der der Zen-Buddhismus, Kunst und Architektur in enger Verbindung
standen.
Während vieler Jahrhunderte überstand der Kinkaku-ji zahlreiche Brände, fiel jedoch 1950 einer berühmten
Brandstiftung durch einen Mönch zum Opfer – ein Ereignis, das im Roman "Der Tempelbrand" von Mishima
Yukio literarisch verarbeitet wurde. Die aktuelle, detailgetreue Rekonstruktion entstand 1955, wobei
1987 das Gold neu aufgetragen wurde. Seit 1994 ist der Kinkaku-ji Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
"Historisches Kyoto".
Der Goldene Pavillon steht am Ufer des Kyōko-chi ("Spiegelteich") in Nord-Kyoto und spiegelt sich im
Wasser, was die Einheit von Natur und Spiritualität symbolisiert. Der Pavillon hat drei Stockwerke –
jedes in einem eigenen architektonischen Stil.
Die Goldverkleidung soll das reine Licht des Amida-Buddha widerspiegeln und die Vergänglichkeit der Welt
überstrahlen.
Der Tempelkomplex ist von einem sorgfältig geplanten Garten umgeben, der die Ideale der Muromachi-Zeit
illustriert: Harmonie zwischen Natur und Architektur. Der Spiegelteich mit seinen Inseln, Kiefern und
Steinen symbolisiert das buddhistische Paradies. Zwischen Pavillon und Teich liegt ein kleiner
Spazierpfad mit Gebetsstatuen und einem Teehaus aus der Edo-Zeit, dem Sekka-tei.
Der Kenkun-jinja, auch Takeisao-jinja genannt, ist ein Shintō-Schrein in Kyoto, der dem
legendären Kriegsherren Oda Nobunaga (1534–1582) gewidmet ist, einem der zentralen Figuren der
japanischen Einigungszeit.
Der Schrein wurde 1869 auf Anordnung von Kaiser Meiji gegründet, um Oda Nobunagas Verdienste bei der
Einigung Japans und der Wiederherstellung der kaiserlichen Autorität zu ehren. Ursprünglich befand sich
der Schrein am Fuß des Berges Funaoka im Norden Kyotos, bevor er 1910 an seinen heutigen
Standort auf den Gipfel des Berges verlegt wurde. 1875 erhielt der Kenkun-jinja den Rang eines
kaiserlich privilegierten Schreins (bekkaku kanpeisha) und wurde zu einem wichtigen Symbol der
Meiji-Restauration.
Die Wahl des Standortes war bewusst: Bereits Toyotomi Hideyoshi hatte dort ein Mausoleum für Nobunaga
errichten wollen, das jedoch nie fertiggestellt wurde, wodurch der Berg später als Heiligtum für
Nobunaga betrachtet wurde.
Hauptkami des Schreins ist Oda Nobunaga, dessen Geist als Beschützer Japans und Symbol des Fortschritts
verehrt wird. Auch sein Sohn Oda Nobutada wird als Nebenkami verehrt.
Der Hauptschrein ist im klassischen Nagare-Zukuri-Stil erbaut, erkennbar an dem weit überragenden
Dachvorsprung an der Vorderseite. Das Gelände liegt am Hang des Funaokayama und bietet beeindruckende
Ausblicke auf den nördlichen Teil Kyotos, insbesondere auf die Berge Daimonji und Hiei. Das große
Torii-Tor am Eingang ist das größte unbemalte Torii in der Präfektur Kyoto.
Jedes Jahr im Oktober findet am 19. das Funaoka-Taisai (船岡大祭) statt, ein Gedenkfest zu Ehren
Nobunagas. Im Rahmen der Feierlichkeiten wird eine Passage aus seinem Lieblings-Nō-Stück "Atsumori"
aufgeführt, dessen berühmte Zeile im Schrein eingraviert zu sehen ist:
"Ein Menschenleben von fünfzig Jahren unter dem Himmel ist nichts im Vergleich zu dieser Welt – ein
flüchtiger Traum, eine Illusion."
Der Ōbai-in ist ein eigenständiger Untertempel des Daitoku-ji-Komplexes in Kyoto, der zur
Schule Rinzai des Zen-Buddhismus gehört. Er wurde 1562 ursprünglich als Ōbai-an gegründet und ist
bekannt für seine architektonische und künstlerische Bedeutung in der Muromachi-Zeit.
Der Tempel wurde von Oda Nobunaga als Gedenkstätte für seinen Vater Oda Nobuhide gestiftet und später
von Toyotomi Hideyoshi erweitert und in Ōbai-in umbenannt (1589). Die Hauptgebäude, darunter der Hondō
(Halle, 1586) und die Kuri (Mönchsküche, 1589), sind als wichtige Kulturgüter Japans ausgewiesen.
Eine bedeutende Besonderheit sind die monochromen Fusuma-Malereien (Schiebetüren) aus der
Azuchi-Momoyama-Periode von Unkoku Tōgan (1588) mit Motiven wie "Sieben Einsiedler im Bambushain",
"Landschaften mit Figuren" und "Gänse" – alle ebenfalls als wichtige Kulturgüter klassifiziert.
Der Tempel hat auch eine Verbindung zu Sen no Rikyū, dem berühmten Tee-Meister: Die abgetrennte
Kopf-Statue von Sen no Rikyū, der wegen angeblicher Überheblichkeit mit Toyotomi Hideyoshi in Konflikt
geriet, wurde einst im Ōbai-in aufbewahrt.
Der Garten des Ōbai-in gilt als eines der schönsten Beispiele japanischer Zen-Gärten, mit zwei
Hauptbereichen, darunter "Hatō-tei" und "Jikichū-tei", letzterer soll auf Entwurf von Sen no Rikyū
selbst zurückgehen. Der Garten zeichnet sich durch eine harmonische Komposition von Moos, Ahornbäumen
und Steinelementen aus.
Der Jingo-ji ist ein historischer buddhistischer Tempel der Shingon-Schule, gelegen am Berg
Takao nordwestlich des Zentrums von Kyoto. Er wurde erstmals im Jahr 824 durch die Zusammenführung
zweier älterer Klöster gegründet, die von dem buddhistischen Staatsmann Wake no Kiyomaro im späten 8.
Jahrhundert eingeweiht worden waren.
Der Tempel wurde im Auftrag des Kaisers Saga als wichtiger Ort des esoterischen Buddhismus etabliert.
Der bekannte Mönch Kūkai, Begründer der Shingon-Schule, war dort über 14 Jahre Abt. Der Jingo-ji
entwickelte sich zu einer bedeutenden Ausbildungsstätte für esoterische Praktiken im Buddhismus. Während
der Kamakura-Zeit blühte der Tempel auf, erlitt jedoch im Ōnin-Krieg (1467–1477) schwere Zerstörungen.
Später wurde er im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut, so dass heute viele der Gebäude aus dem frühen
1600er-Jahren stammen.
Der Tempel verehrt vor allem Yakushi Nyorai, den Buddha der Heilkunst, dessen Statue ein Nationalschatz
Japans ist. Jingo-ji beherbergt 16 nationale Kulturschätze, darunter buddhistische Statuen, Mandalas und
kalligrafische Werke von Kūkai. Der Tempel ist auch berühmt für den "Takao Mandala", ein einzigartiges
Mandala aus dem 9. Jahrhundert, das Kūkai zugeschrieben wird.
Der Tempel liegt malerisch auf dem Berg Takao in waldreicher Umgebung und bietet besonders im Herbst
atemberaubende Ausblicke und farbenprächtige Herbstlaub-Szenerien. Zu den Gebäuden gehören das Tor Rōmon
(1623), die Haupthalle Kondō (1934), der Glockenturm und weitere Hallen aus der Edo-Zeit. Ein bekanntes
Ritual ist das Werfen von kleinen Tonscheiben (kawarake) von den Klippen des Tempels, um Unglück zu
vertreiben.
Der Saimyō-ji ist ein historischer buddhistischer Tempel der Tendai-Schule in der Region Takao
im Nordwesten von Kyoto, der auf eine lange Geschichte zurückblickt und für seine Architektur und Natur
berühmt ist.
Der Tempel wurde im frühen 9. Jahrhundert, vermutlich um das Jahr 834, auf Geheiß des Kaisers Ninmyō
gegründet, um die Vorherrschaft des Buddhismus in der Region zu stärken und um die kosmische Harmonie zu
wahren. Seine Gründung geht auf den Priester Sanshū zurück, der während eines spirituellen Ereignisses
einen heiligen Ort am westlichen Seeufer von Biwa entdeckte. Der Tempel wurde zu einem bedeutenden
Zentrum für buddhistische Lehre und Praxis, hatte im Mittelalter 17 große Hallen und über 300
Unterkunftsgebäude für Mönche.
Während der Sengoku-Zeit wurde Saimyō-ji im Zuge von Konflikten mit Oda Nobunaga angegriffen, doch
einige wichtige Bauwerke wie die Haupthalle und Pagode blieben erhalten. Im Edo-Zeitalter erfolgte eine
umfassende Restaurierung.
Das Hauptgebäude (Hondō) aus der Kamakura-Zeit ist das erste Bauwerk Japans, das als Nationalschatz
ausgezeichnet wurde und zeichnet sich durch die Verwendung von Zypressenholz ohne Nägel aus. Die drei
Stockwerke umfassende Pagode und das Nitenmon-Eingangstor aus der Muromachi-Zeit gehören ebenfalls zu
den nationalen Kulturgütern. Im Inneren befinden sich bedeutende Kunstwerke wie Kamakura-zeitliche
Statuen und Wandmalereien basierend auf dem Lotus-Sutra.
Der Tempel ist bekannt für seine prächtigen Herbstfarben, die ihm den Beinamen "Tempel der leuchtenden
Farben" eingebracht haben. Auch die Kirschblüte und die ruhige Lage in waldreicher Umgebung machen ihn
zu einem beliebten Ort für Spiritualität und Erholung.
Saimyō-ji ist der 32. Tempel der Pilgerroute der 49 Yakushi-Tempel in der Kansai-Region, gewidmet
Yakushi Nyorai, dem Buddha der Heilung. Er symbolisiert Harmonie und spirituelle Erleuchtung und
verbindet Geschichte, Kunst und Natur in einzigartiger Weise.
Der Kōzan-ji ist ein bedeutender buddhistischer Tempel in Kyoto, der im frühen 9. Jahrhundert
gegründet wurde und für seine bedeutenden Kulturgüter und beeindruckende Architektur bekannt ist. Er
gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe "Historisches Kyoto" und ist berühmt für seine Rolle in der
Entwicklung der japanischen Kunst und Kultur.
Der Tempel wurde ursprünglich im Jahr 774 gegründet und im 12. Jahrhundert von dem berühmten Mönch Myōe
wiederaufgebaut. Myōe war ein bedeutender Vertreter des Shingon-Buddhismus, der den Tempel zu einem
spirituellen Zentrum machte. Während seiner langen Geschichte wurde Kōzan-ji mehrfach durch Feuer und
Krieg zerstört, aber stets wieder aufgebaut, was seine Bedeutung für die japanische kulturelle
Kontinuität unterstreicht.
Der Tempel ist eingebettet in einen malerischen Wald und bietet im Herbst bei den leuchtenden
Blattfarben ein beeindruckendes Naturerlebnis. Der berühmte "Kōzan-ji-Teich" und die traditionellen
Gärten sind klassische Beispiele japanischer Zen-Gartenkunst.
Kōzan-ji ist ein bedeutendes Zentrum für die Praxis des Esoterischen Buddhismus und hat bedeutende
kulturelle Schätze, darunter kostbare Schriftrollen und Gemälde. Es gilt als Ort der Ruhe, Spiritualität
und kulturellen Erneuerung, reich an Geschichte und Kunst.
Der Itsukushima-jinja ist ein berühmter Shintō-Schrein auf der Insel Miyajima in der Bucht
von Hiroshima und gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Schrein wurde erstmals im 6. Jahrhundert (ca. 593) gegründet und erhielt seine heutige Form seit
1168, als der Kriegsherr Taira no Kiyomori den Bau finanzierte und erweiterte. Die Architektur beruht
auf der Besonderheit, dass die Gebäude auf Stelzen über dem Wasser gebaut sind, sodass sie bei Flut
scheinbar auf dem Meer schweben. Dies reflektiert den Tabu-Status der Insel als heiligen Ort, auf dem
kein Töten von Tieren oder Bestattungen erlaubt sind.
Das weithin sichtbare Wahrzeichen ist das große, 16 Meter hohe Torii-Tor, das bei Flut im Wasser zu
schweben scheint und zu den meistfotografierten japanischen Symbolen zählt. Der Schreinkomplex umfasst
mehrere Hallen und Pavillons, die zum Teil direkt über dem Meer gebaut sind und die Harmonie zwischen
Natur und Spiritualität symbolisieren.
Der Itsukushima-jinja ist außerdem bekannt für eine der ältesten Nō-Bühnen Japans, die auf dem Wasser
errichtet wurde und mit einer besonderen Akustik ausgestattet ist.
Der Schrein ist vor allem den drei Munakata-Kami gewidmet: Tagorihime, Tagitsuhime und Ichikishimahime,
die als weibliche Gottheiten des Meeres und der Navigation verehrt werden und Schutz für Seefahrer
bieten.
Miyajima gilt als einer der "drei schönsten Landschaften Japans" (Nihon sankei) und ist auch heute noch
ein wichtiger Pilger- und Touristenort. Die Insel selbst ist fast vollständig bewaldet, bekannt für die
zahmen Rehe und Japan-Makaken, und bietet neben spirituellen Erlebnissen auch Natur- und Wanderfreuden.
Der Daigan-ji, auch bekannt als Kameiyama Hokoin Daigan-ji, ist ein bedeutender buddhistischer
Tempel auf der Insel Miyajima in der Präfektur Hiroshima, nahe dem berühmten Itsukushima-Schrein.
Der genaue Gründungszeitpunkt des Daigan-ji ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass er Anfang des
13. Jahrhunderts (zwischen 1201 und 1203) von dem Priester Ryokai im Rahmen der Shingon-Sekte
wiederbelebt wurde. Bis zur Meiji-Restauration (1868–1912) war der Tempel verantwortlich für die
Instandhaltung und den Bau des Itsukushima-Schreins, was die wichtige Verbindung und Rolle des Daigan-ji
unterstreicht. Während der Meiji-Ära wurden die Verbindungen von Shintoismus und Buddhismus getrennt,
was zu einer Verkleinerung des Tempelgeländes und einer Verringerung seines Einflusses führte.
Der Tempel ist der Gottheit Benzaiten (弁財天) – der Göttin der Musik, Weisheit und des Reichtums –
geweiht und gilt als einer der drei wichtigsten Benzaiten-Schreine Japans. Die Statue von Itsukushima
Benzaiten, die dem Tempel zugeordnet ist, wird als eine der bedeutendsten angesehen, ist aber
größtenteils verborgen und nur jährlich während des Festes am 17. Juni öffentlich zugänglich. Das
Tempelgelände besitzt zahlreiche wichtige Kulturgüter, darunter buddhistische Statuen, Sutras und andere
wertvolle religiöse Artefakte.
Der Daigan-ji-Tempel erstreckt sich vom östlichen Bereich des Pagodenhügels bis zur Tahoto-Pagode im
Westen und umfasst mehrere historische Gebäude, darunter die Haupthalle und das kürzlich rekonstruierte
Goma-Haus (für Feuerzeremonien). Auf dem Gelände befindet sich ein großer Teich, in dem der
Itsukushima-Drache, der Bote von Benzaiten, verehrt wird. Außerdem ist dort ein großer, mehrstämmiger
Kiefernbaum zu sehen, der vom ersten Premierminister Japans, Itō Hirobumi, gepflanzt wurde.
Daigan-ji bietet eine ruhigere, spirituelle Atmosphäre als der nahegelegene Itsukushima-Schrein und
verbindet ikonische kulturelle Bedeutung mit beeindruckender buddhistischer Kunst und Geschichte. Es ist
ein lohnenswertes Ziel für Besucher, die das religiöse Erbe und die Kunst von Miyajima intensiv erleben
möchten.
Der Ginkaku-ji, offiziell Jishō-ji 慈照寺, ist ein berühmter Zen-Tempel der Rinzai-Schule im
Nordosten Kyotos, bekannt als "Tempel des Silbernen Pavillons". Er wurde 1482 vom achten
Ashikaga-Shōgun, Ashikaga Yoshimasa, als Altersruhesitz erbaut und nach seinem Tod in einen Tempel
umgewandelt.
Der Ginkaku-ji wurde inspiriert vom Goldenen Pavillon (Kinkaku-ji) seines Großvaters, aber im Gegensatz
zum Goldenen Pavillon wurde das Gebäude nie silbern überzogen. Die heutige Anlage entstand nach mehreren
Phasen des Wiederaufbaus, da frühere Bauten durch Kriege zerstört wurden.
Das Hauptgebäude, der sogenannte Silberne Pavillon, hat zwei Stockwerke: Das Erdgeschoss (Shinkūden) ist
im Shinden-Stil der Heian-Zeit, das Obergeschoss (Chōon-kaku) im chinesisch beeinflussten Zen-Stil
gebaut.
Ginkaku-ji ist ein Symbol der Higashiyama-Kultur, die für ihre zurückhaltende, ästhetische Schönheit und
den Wabi-Sabi-Stil (Schönheit der Vergänglichkeit und Unvollkommenheit) berühmt ist. Ashikaga Yoshimasa
förderte hier Kunst, Gartenbau, Teezeremonie und Literatur, weshalb der Tempel als kulturelles Zentrum
der Muromachi-Zeit gilt.
Der Tempelgarten ist ein klassischer Zen-Garten mit einem Weißen Sandgarten namens Ginshadan
("Silbersandhügel") und dem typischen Sandhügel Kogetsudai ("Mondschauhügel"), der das Mondlicht
symbolisieren soll. Die harmonische Verbindung von Architektur und Natur zeigt sich in der gesamten
Anlage.
Der Ginkaku-ji ist ein Meisterwerk japanischer Ästhetik und Spiritualität, das die kulturelle
Entwicklung Japans im 15. Jahrhundert prägt und als ruhiger Kontrast zum opulenten Kinkaku-ji gilt.
Der Zenrin-ji, auch bekannt als Eikan-dō 永観堂, ist ein bedeutender Tempel der Jōdo-Schule (Reines
Land Buddhismus) in Kyoto und berühmt für seine herrliche Herbstlaubfärbung.
Der Tempel wurde 853 gegründet, ursprünglich als Shingon-Tempel durch Shinshō, einem Schüler von Kukai,
und erhielt 863 seinen Namen Zenrin-ji offiziell von Kaiser Seiwa. Im 11. Jahrhundert wurde der 7.
Oberpriester Yōkan (Eikan) berühmt, der den Tempel umbaute und ihm seinen heutigen Namen gab. Yōkan
führte außerdem die Praxis des Nenbutsu ein, das Anrufen des Namens von Amida Buddha. Der Tempel
wechselte ab dem 12. Jahrhundert zur Jōdo-Schule.
Besonders bekannt ist die Amida-Buddha-Statue, die berühmt ist dafür, dass sie ihr Haupt nach hinten
dreht – ein Symbol der Mitmenschlichkeit und Fürsorglichkeit. Die zentrale Halle Miedo beherbergt diese
Statue und gilt als Herzstück des Tempels. Weitere wichtige Bauten sind die Shakado-Halle mit Koi-Teich
und Steingarten sowie der Hojo-Pavillon und die Tahoto-Pagode.
Der Tempelgarten ist besonders für seine Herbstfarben bekannt, die Besucher aus ganz Japan und der Welt
anziehen. Im November finden spektakuläre Beleuchtungen statt, die das Farbenspiel der Ahornblätter
eindrucksvoll hervorheben. Die Lage an einem bewaldeten Berghang und die ruhige Atmosphäre bieten
meditative Naturerlebnisse.
Eikan-dō ist ein wichtiges spirituelles und kulturelles Zentrum des Amida-Buddhismus und Teil des
Seizan-Zweiges der Jōdo-Schule. Durch seine Geschichte, Architektur und natürliche Schönheit spiegelt
der Tempel die japanische Kultur und Religiosität eindrucksvoll wider.
Der Meiji-jingū ist ein großer Shintō-Schrein im Herzen Tokios, im Stadtteil Shibuya, der
Kaiser Meiji (1852–1912) und Kaiserin Shōken (1849–1914) gewidmet ist. Er wurde 1920 fertiggestellt,
nachdem die beiden verstorben waren, um ihre bedeutende Rolle bei der Modernisierung Japans während der
Meiji-Zeit zu ehren.
Die Meiji-Zeit (1868–1912) war eine Zeit großer Transformation in Japan, in der das Land von einer
feudalen Gesellschaft zu einem modernen Staat wurde, durch Industrialisierung, Urbanisierung und die
Öffnung gegenüber dem Westen. Der Meiji-Schrein symbolisiert dieses neue Zeitalter und ist ein Ort
nationalen Stolzes und spiritueller Verehrung. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der Schrein
1958 durch öffentliche Spenden wiederaufgebaut.
Der Schrein ist von einem weitläufigen, kunstvoll angelegten Wald mit circa 120.000 Bäumen umgeben, die
aus ganz Japan stammen, was ihn zu einer grünen Oase inmitten der Metropole macht. Der Eingang wird
durch zwei riesige Torii-Tore markiert, eines der größten Japans, gebaut aus japanischem Zypressenholz.
Zu den bedeutenden Bauwerken gehören die Haupthalle (Honden), mehrere Schreintore, das Schatzhaus mit
Artefakten des Kaiserpaares und der Kaguraden für traditionelle Tänze.
Der Meiji-Schrein ist einer der meistbesuchten Schreine Japans, besonders an Neujahr, wenn tausende
Menschen am Hatsumōde teilnehmen, dem ersten Schreinsbesuch des Jahres. Der Schrein ist auch ein
beliebter Ort für traditionelle Hochzeitszeremonien und verschiedene festliche Anlässe. Er steht für
Frieden, Freude, Wohlstand und ist ein Symbol für die Verbindung zwischen japanischer Tradition und
Moderne.
Der Sengaku-ji ist ein historischer buddhistischer Tempel im Tokyoer Stadtteil Takanawa,
bekannt als die letzte Ruhestätte der berühmten 47 Rōnin (Sicherheitskrieger), die im frühen 18.
Jahrhundert eine Legende des japanischen Bushido-Kodex verkörpern.
Der Tempel wurde 1612 im Auftrag von Tokugawa Ieyasu gegründet und später im 17. Jahrhundert durch einen
Brand zerstört. Er wurde dann an seinem heutigen Standort wiederaufgebaut. Bekannt ist der Tempel vor
allem durch die Gräber der 47 Rōnin, die im Jahr 1702/1703 nach der Racheaktion gegen den ungerechten
Fürsten Kira Yoshinaka hier beigesetzt wurden. Diese Samurai-Helden wurden nach ihrem mutigen Akt der
Loyalität und Ehre freiwillig Seppuku (Selbstmord) begehen, was ihre Hingabe zum Ausdruck bringt.
Der Tempel verfügt über das zentrale Gräberfeld, das von mehreren kleinen Schreinen und Tafeln mit
Inschriften umgeben ist. Die wichtigsten Gräber sind die von Oishi Kuranosuke, dem Anführer der Rōnin,
und von Asano Naganori, dem Herrn, den sie rächten. Es gibt auch eine bronzene Statue von Oishi
Kuranosuke, dem Anführer der Verschwörer.
Besucher können die Gräber besuchen und Opfergaben hinterlassen. Ein jährliches Gedenken findet am 14.
Dezember statt, dem Tag, an dem die Rōnin damals ihre Tat vollführten. Das Ereignis ist eine der
bekanntesten Legenden in Japan, symbolisiert Loyalität und Selbstaufopferung.
Der Sengaku-ji ist ein Ort tiefgreifender kultureller Bedeutung und gilt als Symbol für das japanische
Ideal von Loyalität und Ehre. Es zieht jährlich zahlreiche Besucher aus Japan und dem Ausland an, die an
die mutigen Taten der Rōnin erinnern möchten. Der Tempel ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit für
Geschichtsinteressierte und Fans der Samurai-Kultur.
Der Sensō-ji ist der älteste und bedeutsamste buddhistische Tempel Tokios, gelegen im
historischen Viertel Asakusa. Seine Gründung geht auf das Jahr 645 zurück, basierend auf der Legende,
dass zwei Fischer 628 eine winzige goldene Kannon-Statue im Sumida-Fluss fanden. Obwohl sie die Statue
mehrfach zurück ins Wasser warfen, kehrte sie immer wieder zu ihnen zurück.
Der Tempel wurde 645 vom Dorfältesten Hajino Nakamoto als erste Tempelanlage zur Verehrung der
Bodhisattva Kannon gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Sensō-ji immer wieder zerstört, etwa beim
großen Kantō-Erdbeben 1923 und schwer im Zweiten Weltkrieg, und stets originalgetreu wiederaufgebaut. Es
gilt heute als Symbol für Wiedergeburt und Frieden in Japan.
Das markanteste Eingangsportal ist das Kaminarimon, das berühmte "Donnertor" mit einer mächtigen roten
Laterne. Vom Tor führt die Nakamise-dōri, eine historische Einkaufsstraße, zur Haupthalle (Hondō) und
zum Hozōmon-Tor, dem Schatzhaus-Tor. Auf dem Gelände befindet sich auch eine beeindruckende fünfstöckige
Pagode.
Der Tempel ist Kannon Bosatsu, der Göttin des Mitgefühls, gewidmet, und zieht jährlich Millionen von
Besuchern an, darunter zahlreiche Pilger, die hier Gebete sprechen oder am Neujahrsfest teilnehmen.
Sensō-ji ist eine Kombination aus Geschichte, Kultur und lebendiger Spiritualität, die eine Brücke
zwischen der ehrwürdigen Vergangenheit und dem modernen Tokio bildet und als Herzstück des
traditionellen Asakusa gilt.